Doku

Der Karneval im Land der Freude (Bahia) zeigt viele Gesichter. Lachende und weinen­de, wach­same und müde, und so weiter. Wenn ein gan­zes Volk auf den Straßen tobt, heißt das nicht, daß alle zum Feiern kom­men. Nicht wenige sind zum Arbeiten hier. Eines ist frei­lich allen gemein: Sie wollen Beute machen. Geld und Liebe sind die Ob­jekte der Begierde. Patrouillierende Militär­polizisten sollen für Ord­nung und Sicherheit sorgen. Doch selbst 25.000 Ordnungshüter vermögen die ungezü­gelte Menge nicht zu bändigen. Abgesehen von unzählbaren Ran­geleien und Schläge­rei­en, die mitunter auch Tote fordern, kommt es all­jährlich zu über tausend Verhaftungen und einer weit hö­heren Zahl an Opfern.
Fiktion

In diesem höchstrealen Szenario tummeln sich unsere Protagonisten: Der Musiker Fred sucht seine Band, Filomena ihren Prinzen, und die Malandros Fabio und Edmilson nach schneller Liebe. Nicht vergessen wollen wir unseren ita­li­enischen Freund, jenen unbe­darften Touris­ten, der die Lust am Carnaval allerdings rasch verliert. Auch für den Dieb Ricardo ist der Kar­neval kein Vergnügen. Er ist zum Arbeiten hier, so wie auch die Händ­ler Boneca und Mar­ta, die Dosen­sammlerin Neia und der Cor­deiro Igor.
Doku-Fiktion

Alle Protagonisten sind Laiendarsteller. Sie spie­len sich selbst, aber auch eine Rolle. Das dür­fen sie nie vergessen, denn wir schicken sie in eine reale Welt, wo ihnen Leu­te begeg­nen, de­ren Reaktionen nicht vorhersehbar sind. Die Realität darf ihre Ideen gerne ins Drehbuch einbringen. Auf diese Weise ver­hel­fen wir ihr zu einem Ren­dezvous mit der Fik­tion und bit­ten sie, sich mit ihr zu einer neuen Realität zu vereinen, so wie sich im Gesicht des Karnevals Freude und Traurigkeit ver­einen.