Produktion

Im Jahr 2001 kommen die französischen Filmstars Mathieu Kassovitz, Vincent Cassel und Monica Belluc­ci nach Salvador. In einer Bar tritt Jean Michel Mou­chère mit seiner Bluesband auf. Der Franzose wurde soe­ben aus dem Gefängnis entlassen und hat keine gül­tigen Pa­piere. Doch künstlerisch zieht er die drei Film­stars in sei­nen Bann. Und als er ihnen seine Lebens­geschichte erzählt, freunden sie sich mit ihm an und bieten spon­tan ihre Hilfe an, planen sogar ein Film über sein aben­teuer­liches Leben. Doch allein der Ge­danke, nach Frank­reich zurückzukehren, schreckt Jean ab. Brasilien ist zu seiner Heimat geworden, hier kann der Filou ein vogelfreies Le­ben leben, so wie er es sich immer vor­gestellt hat. Und weil er daran nicht das geringste än­dern will, verschwin­det er in der Ver­senkung.
Im Jahr 2003 ist Jean obdachlos. Ricardo Salva sam­melt den Lebenskünstler von der Straße auf und gibt ihm ein Dach über dem Kopf. In den folgenden Re­gen­monaten macht sich Jean wieder ans Werk, ar­beitet an seinem zwei­ten Roman und kann sogar ein paar Papa­geien­gemälde verkaufen. In dieser Zeit ent­wickelt sich eine enge Freundschaft; Jean vertraut Ri­cardo seine li­tera­rischen Arbeiten zur Aufbewah­rung an; und na­tür­lich erzählt er ihm seine Lebens­geschichte. Wieder keimt die Idee zu einem Film. Ein gemeinsames Dre­hbuch wird entwickelt. Doch dann, eines Tages ist Jean plötzlich verschwunden. Erst im Jahr 2005 treffen sie sich wieder. Diesmal werden tat­sächlich Filmszenen ge­dreht, aber Jeans Gesund­heitszustand läßt eine Fort­setzung der Dreharbeiten leider nicht zu. 2007 liest Ri­cardo den todkranken Mann von der Straße auf. Wenn­gleich er sich noch ein­mal erholt, ist ihm bewußt: seine Tage sind ge­zählt. Kurz entschlossen stellt Ricardo eine kleine Film­crew zusammen und sammelt in zwei strapa­zi­ösen Wochen über fünfzig Stunden Material. Wenige Wochen nach Abschluß der Dreharbeiten erliegt Jean Eugène Mouchère seinen vielfältigen Leiden.
Sechs Monate später hat Ricardo Salva eine Roh­schnitt­fassung des Films fertiggestellt. Final da Linha enthält neben dokumentarischen, philosophischen und poeti­schen Passagen, auch Interviews mit Weg­ge­fährten so­wie Szenen, die tatsächlichen Ereig­nis­sen nachgestellt wurden. Die Produktionskosten la­gen unter 3.000 Euro.