Ist Unglück der Preis für das Glück? Und wenn schon, Lorena ist bereit zu bezahlen!
Lorena lebt in einem Armenviertel Salvadors. Am Morgen nach einer Sambanacht liegt eine Kondomhülle auf dem Bett. Die Folie ist aufgerissen, das aufgedruckte Herz zerrissen. Regen sickert durchs marode Dach. Ein Tropfen fällt herab und wird zur Träne auf Lorenas Wange. Ihre Hand tastet sich in die Leere, die der Geliebte eben noch ausgefüllt hat. Als Lorena durch die Gitterstäbe der Veranda blickt, kann sie ihn in der Ferne kaum noch erkennen.
Lorena ist mit ihren Gefühlen allein. Ihr Innenleben spiegelt sich in der kärglichen Idylle ihres fensterlosen Hauses. Ein gründlicher Hausputz bewirkt auch eine innerliche Reinigung vom Liebesschmerz. Das lebendige Favelatreiben dringt herein; Lorena öffnet die Tür und kehrt mit dem Staub auch ihren Kummer hinaus.
Bei Einbruch der Dämmerung wehen Sambamelodien ins Haus und wecken Lorena aus einem leichten Schlaf. Als sie aus der Dunkelheit auf die Favela blickt und ihren Schatten auf den Vorhang wirft, haucht ihm ein Windzug Leben ein. Seine Lippen berühren mehrmals die ihren und zaubern ein Lächeln in ihr Gesicht. Wenn Lorenas Hände dann zwei herumhängende Stromdrähte zusammenführen, formen sie sich zu einem Herz und es wird Licht. Kurz darauf verläßt sie das Haus. Der Samba wartet, und alles nimmt von neuem seinen Lauf.
Ein beliebiger, ereignisloser Tag genügt, um Lorenas Geschichte zu erzählen. Lorena will nicht zufrieden, sie will glücklich sein. Zur Beschreibung ihres Gemüts sind keine Worte vonnöten. "Estou Feliz" sind die einzigen Worte dieses stillen Films, der dennoch kein Stummfilm ist, denn so sehr sich Lorena in ihrem Haus von der Außenwelt auch abzuschirmen versucht, dringen doch fortwährend Geräusche herein. Regen, Wind, Favelatreiben und Sambamelodien, Außeneinflüsse, die letztlich zu ihrem Sinneswandel führen.